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Erinnerungen an Neustadt in Holstein

Hanseatische Yachtschule


Die Gründung der Hanseatischen Yachtschule

Vizeadmiral a.D. Adolf von Trotha



Am 28. Januar 1925 versammelte sich in Berlin, genauer gesagt in der Technischen Hochschule Charlottenburg, ein illustrer Personenkreis zur Gründung des Deutschen Hochseesport-Verbandes „Hansa“. Zum Vorsitzenden wurde der Vizeadmiral a.D. Adolf von Trotha auserkoren.
Da man große Zweifel an seiner Verfassungstreue hatte, wurde er 1920 aus der Reichsmarine entlassen. Er war bis 1940 Vorsitzender des Deutschen Hochseesportverbandes HANSA (DHH), der heute noch besteht und Yachtschulen (z.B. Glücksburg) betreibt.
Aus einer Broschüre des Deutschen Hochseesportverbandes Hansa 1925:
„Als Organ zur Verwirklichung der Ziele des Verbandes steht auf Grund eines Vertrages die „Hanseatische Yachtschule Neustadt i. Holst. GmbH’ zur Verfügung.“
Text: Norbert Kahl

 Geheime Aufrüstung und schwarze Kassen

Kapitän zur See Walter Lohmann

 

Für geheime Zwecke wurden der Marine Geldmittel zur Verfügung gestellt. Mit der Verwendung der Mittel zum Zwecke der maritimen Landesverteidigung wurde Kapitän zur See Walter Lohmann beauftragt.
Kapitän zur See Lohmann verfügte insgesamt über rund 12,6 Millionen Reichsmark. Hiervon entstammten rund 11,5 Millionen geheimen Fonds der Marineleitung (Ruhrfonds, Erlös aus dem Verkauf von Minen und Prisenschiffen, Restgelder aus dem Kriegsgefangenentransport). Es entstammten rund 1,15 Millionen Reichsmark aus dem Haushalt.
Mit diesen Mitteln unterstützte er auch, mit Billigung des Chefs der Marineleitung, den Deutschen Hochsee-Sport-Verbandes „Hansa“ und die Hanseatische Yachtschule in Neustadt.
Das geheime Aufrüstungsprogramm wurde im Jahre 1927 publik (Lohmann-Affäre) und im Rahmen des folgenden Skandals wurde Lohmann entlassen.
Text: Norbert Kahl

3034 - (F0623) HYS Ausbilder

Die Ausbilder der Hanseatischen Yachtschule


Einige Mitglieder des Lehrpersonals waren Rechtsextremisten.
Ein Beispiel ist der Lebensweg des Rudolf Hinrich Schuldt (1901-1944). Der kam im April 1922 als Seekadett zur Reichsmarine. Dort war er Crewkamerad von Reinhard Heydrich. Als Leutnant zur See wurde Schuldt 1928 wegen rassistischer Äußerungen aus der Reichsmarine entlassen. Von 1929 bis Ende 1933 war er an der Hanseatischen Yachtschule tätig. Im Jahre 1931 wurde er Mitglied der NSDAP. Bereits als Jugendlicher war er der Deutschvölkischen Freiheitspartei beigetreten, die mit ihrem rassistischen und antisemitischen Programm eine völkische Diktatur propagierte. Er trat in die SA ein, wechselte später aber zur SS und machte dort Karriere. Schuldt starb im Krieg als Führer einer SS-Einheit und wurde posthum zum SS-Brigadeführer befördert. Text: Norbert Kahl



Die Gebäude

Zeitleiste –
Hanseatische Yachtschule Neustadt GmbH in
Neustadt in Holstein

28.01.1925 Gründung des Deutschen Hochseesport-Verbandes „Hansa“

15.01.1925 Gründung der Hanseatischen Yachtschule Neustadt in Holstein GmbH. Geschäftsführer: Korvettenkapitän a.d. Heinrich von Nostitz.

29.01.1925 Kauf Marienbad und der dazugehörigen Koppeln für 91.000 Reichsmark von der Hamburg-Bremer Afrika-Linie AG in Bremen durch die Hanseatische Yachtschule. Das Geld für den Kauf stammt von der Navis GmbH in Berlin, einer der Firmen des Kapitäns zur See Lohmann.

1. Mai 1925 Eröffnung der Hanseatischen Yachtschule (HYS)

1925/1926 Um- und Erweiterungsbau (Wirtschaftsflügel mit zusätzlichen Unterkünften, Küchenanlage, Sportplatz mit Turnhalle, Brückenanlage für den Bootspark) – Architekt Werner March (Architekt der Berliner Olympia-Bauten 1936).

8.8.1926 Einweihungsfeier für den Um- und Erweiterungsbau.
Übergabe durch den Architekten Werner March, Reden von Vizeadmiral a.D. von Trotha und Kapitän zur See Lohmann.

16.05.1929 Änderung der Hanseatischen Yachtschule GmbH in „Wyksberg Grundstück GmbH“.

1930 Admiral Raeder: „Was die Yachtschule in Neustadt anlangt, so ist diese Schule ein privates Unternehmen, sie ist aus den Lohmann-Unternehmungen hervorgegangen, gehört jetzt zu den Liegenschaften des Deutschen Reiches und ist an die Hanseatische Yachtschule verpachtet. Die Marine hat aber mit diesem Unternehmen nichts zu tun.“

1.10.1933 Die Schulanlagen werden der Marine-SA übergeben. Der Oberste SA-Führer hatte am 20.4.1934 der „Wyksberg Grundstück GmbH“ mitgeteilt, dass er als Rechtsnachfolger des Hochseesport-Verband „Hansa“ gelte. Als die SA im Juli 1934 durch Hitler ausgeschaltet worden war, galt dies nicht mehr.

1934/1935 Der Hochseesportverband richtet für 1934 eine Schule in Sierksdorf ein und verlegt die Yachtschule dann 1935 nach Glücksburg.


1.4.1935 Die Marine übernimmt die Grundstücke, die im Eigentum der „Wyksberg Grundstück GmbH“ stehen. Die Gesellschaft wird mit Wirkung vom 1.1.1935 aufgelöst.

23.7.1936 Die Marine verkauft an die Neustädter Baugenossenschaft Grundstücke zur Errichtung von 80 Unteroffizierswohnungen.

12.5.1937 Die U-Boot-Schule hält Einzug in Neustadt

Die Boote

Der erste Segellehrgang fand am 1.Mai 1925 mit 32 Teilnehmern statt.

In den vier Jahren bis 1929 wurden ca. 1500 Lehrgangsteilnehmer ausgebildet.

10480 - (0001) HYS Kutterpullen


 


Bordleben

 


Die Signalausbildung


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